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Guten Abend, Träumerin |
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Guten Abend, Träumerin
Sieh mich nicht so an. Ich weiß doch längst, dass du Recht hast.
Was auch immer es ist, du hast Recht.
Nimm doch die Kapuze ab. Die Krähe trägt niemals eine, sie kommt auch nur selten – so wie du.
Bist du es, die mich fesselt, oder hat das kleine Mädchen zu große Angst?
Geplusterter Katzenpelz ist kalt.
Du kannst es nicht fühlen, du spürst nichts. Du gehst den langen Weg zum Spiegel durch Regen in der Wüste und Wind - er peitscht dir ins Gesicht. Auf deine Schultern prasseln Hagelkörner, doch kein einziges davon berührt dich.
Ich weiß das, Träumerin, ich weiß das.
Du hast es mir damals gesagt, damals im dunklen Raum.
Ich habe mich von dir abgewandt und du hast es mir zugerufen. Leise wie immer.
Du schreist flüsternd, und du hast Recht.
Weil du schweigst.
Und mir alles erzählst.
Meine Augen brennen.
Und Theresa, Theresa, die Puppe ist tot.
Mach die Augen zu, mein Mädchen, und sieh den Felsen zu wie sie wandern.
Dich errät niemand.
Ich will die Walküre mir gegenüber sehen, wenn ich gleich aufstehe, Träumerin, nicht dich.
Nicht dich.
Du hasst es.
Also geh und bleib.
Das dunkle Paradies wartet, Träumerin. |
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